Wenn Weihnachten vorbei ist und das Neue Jahr noch nicht begonnen hat, das ist die Zeit zwischen den Jahren.
In den zwölf Tagen und Nächten, vom 26. Dezember bis zum 6. Januar, in den Rauhnächten, gibt es viele alte Bräuche.
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Rauhnacht
An einen Brauch halte ich mich stets. In dieser Zeit keine Wäsche zu waschen. Dem zuwider zu handeln würde Unglück bringen, denn weiße Tücher auf der Wäscheleine können von Geistern wie den Untoten als Leichentuch für ein Familienmitglied benutzt werden.
Alle, die zwischen den Jahren Geburtstag haben, gelten als besondere Glückskinder. Sie werden Glück im Leben haben und anderen Glück bringen. Drei dieser Glückskinder sind meine Freundinnen.
In dieser Zeit will ich inne halten.
Was ist mit meinem vergangenen Jahr?
Bin ich klüger geworden?
Was wird mir bleiben aus 2016?
Das vergangene Jahr Revue passieren lassen, darüber schreiben die Zeitungen, die Sendungen im Radio erzählen davon, im Fernsehen sehe ich stündlich die vergangenen Bilder, im Internet finde ich zahlreiche Artikel, Spezielles und Allgemeines über das Jahr, das sich nun seinem Ende zu neigt. Einiges davon hatte ich bereits wieder vergessen, wie z. Bsp. manche sportlichen Höhepunkte des Jahres. Gut, daran noch einmal erinnert zu werden.
Die Anschläge, die mich fassungslos machten, die zunehmenden Gewalttaten, das alles werde ich immer mit dem Jahr 2016 in Verbindung bringen.
Eine besondere Art Rückblick zeigt das Museum "Caricatura" in Kassel.
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Beste Bilder- Die Cartoons des Jahres 2016
Heute, am letzten Tag des Jahres, heißt es 2016 zu verabschieden. Wir werden im Kollegenkreis feiern, mit Salaten und Feuerwürstchen, Champagner, Lachs und Kuchen. Unsere Mitternachts Suppe soll eine Linsensuppe sein, dann werden wir im Neuen Jahr immer genug Geld zur Verfügung haben. Wir werden uns die Zeit bis Mitternacht mit Bleigießen und dem Gummibärchen Orakel vertreiben.
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Das Gummibärchen Orakel - Freizeit-Hobby
Das "schrägste" Sylvester, das ich jemals feierte, war eine Party, die bei Freunden von Freunden steigen sollte. Ich war mit eingeladen, kannte die Einladende selbst gar nicht. Die Feier fand in einer großen Altbauwohnung im 3. Stock statt. Ein freundlicher Empfang an der Wohnungstür, ich wurde gleich in die Küche durch gewunken, um meine Schüssel mit dem Nudelsalat dort ab zu stellen. Auf meine Frage nach einem Salatbesteck, schob mich jemand aus der Küche mit der Antwort, es werde alles geregt werden.
Soweit, so gut.
Im Wohnzimmer saßen schon die ersten Gäste, tranken, was auch immer, aus bunten Plastikbechern. Im Vitrinenschrank des Zimmers sah ich Gläser aller Art stehen. Nun gut, dachte ich, Plastik erfordert keinen Abwasch. Aber es war Sylvester und mir schmeckt Sekt nun einmal besser aus einem schönen Glas, ich schaute voll Sehnsucht auf die Champagnerschalen im Schrank. Auf meine zaghafte Frage nach einem Glas statt eines Bechers, bekam ich ein halb entsetztes:
"Nein, nein", zu hören.
Im Zimmer war es seltsam ruhig. Gedämpfte Gespräche, niemand wollte offenbar seinen Nachbarn im Gespräch mit dessen Nachbarn stören. Keine Musik, das erstaunte mich. Die Korridortür war weit geöffnet und ich konnte den Flur entlang bis ins Treppenhaus sehen. Jemand kam mit einem tragbaren Radio unterm Arm herein. Von nun an gab es Musik, eben das, was im Semder so lief.
"Tanzen wir nachher?"
Eine durchaus berechtigte Frage an Sylvester, fand ich. Ich sah in das entsetzte Gesicht der Einladenden.
"Das ist nicht ihre Wohnung", flüsterte mein Nachbar mir ins Ohr.
Unsere Gastgeberin hatte uns in eine Wohnung eingeladen, auf die sie während der Zeit zwischen den Jahren aufpasste. An Sylvester hielt sie es für besser, sich lieber in der Hütewohnung auf zu halten, statt in ihrer Wohnung zu feiern. Man wusste ja nicht, was alles geschehen konnte, in einer solchen Nacht. Die eigentlichen Wohnungsinhaber befanden sich gerade auf einer Kreuzfahrt in der Karibik.
Hier durfte man also nichts anfassen, nichts benutzen, nicht kleckern und sollte sich am besten ruhig verhalten bei gedämpfter Musik. Das war nicht mein Sylvester. Ich lies den Nudelsalat dort, wo er war, die Schüssel würde ich schon irgend wie zurück bekommen und machte mich auf den Weg hinunter auf die Straße, wo mir sogleich von einer netten Truppe Feiernder ein Plastikbecher mit Sekt angeboten wurde. Es schmeckte köstlich. Ich war gerade noch rechtzeitig wieder zurück auf der Straße um hier das Neue Jahr begrüßen zu können. Wir tanzten über die, in der Zwischenzeit, leicht vereiste Straße und es wurde noch ein sehr vergnüglicher Neujahrsmorgen.
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