Heute am 14. Februar ist Valentinstag.
Das sehe ich seit Wochen überall in der Stadt. Herzen und Herzchen so weit das Auge reicht. Da flattern sie, aufgereiht an langen Bändern, in der Luft. Geschenkkartons von allerlei Größen sind mit ihnen bedruckt. Sie liegen als herzförmige Schachteln, Dosen oder einfach nur so, aus vielfältigen Materialien, in den Auslagen, den Regalen und auf den Verkaufstischen der Läden und Kaufhäuser. Ich sah sie in den vergangenen Tagen in Boutiquen, Parfümerien, Blumenläden, ja sogar auf den Tischen der Markstände, die Herzchen Geschenke, Geschenke, Geschenke, Geschenke.
Und heute Morgen lag ein großes, rotes, leuchtendes Herz, prall gefüllt mit Süßigkeiten, auf meinem Platz am Frühstückstisch.
Dieser Tag wird in Deutschland erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges, seit den fünfziger Jahren, gefeiert. Er kam durch US-Soldaten nach Deutschland. Den ersten Valentinsball gab es 1950 in Nürnberg.
Samuel Pepys soll der Urheber des Schickens von Karten mit Blumenbildern und Gedichten zum Valentinstag sein. Er soll am 14. Februar 1667 seiner Gattin auf hellblauem Papier mit goldenen Initialen einen Liebesbrief geschrieben haben, woraufhin sie ihm begeistert einen Blumenstrauß schickte.
Auf ein Gedicht von Geoffrey Chaucer "Parlament der Vögel" (Parlement of Foul-e-y-s) könnte im angelsächsischen Bereich ebenso die große Beliebtheit des Datums zurückzuführen sein. Das Gedicht wurde vermutlich aus Anlass einer Valentinsfeier am Hofe König Richard II. 1383 fertiggestellt und erstmalig an diesem Tage öffentlich vorgetragen.
Shakespeare lässt seine Ophelia im "Hamlet" sagen: "To be your Valentine".
Dem Brauchtum nach geht dieser Tag auf einen oder mehrere christliche Märtyrer zurück. Genannt werden in diesem Zusammenhang Valentin von Terni, Valentin von Viterbo oder Valentin, Bischof aus Rätien. Die beiden Erstgenannten sollen das Martyrium durch Enthaupten erlitten haben.
Valentin von Terni war im 3. Jahrhundert n.Chr. Bischof von Interamna, den heutigen Terni in Umbrien. Er soll als Priester Liebespaare (vor allem Soldaten) trotz des Verbots durch Kaiser Claudius II nach christlichem Ritus getraut haben und dafür am 14. Februar 269 hingerichtet worden sein. Etwa 100 Jahre später wurde er heilig gesprochen. Er soll auch ein leidenschaftlicher Gärtner gewesen sein. Verliebten Paaren, die an seinem Garten vorbeigingen, soll er eine Blume geschenkt haben.
Valentin von Viterbo war auch als Priester tätig. Er erlitt gemeinsam mit seinem Diakon Hilarius unter Kaiser Maximian den Märtyrertod. Der Legende nach fanden drei Christen seinen Leichnam, die ihn an der zur Adria führenden Via Flaminia bestatteten. Für dessen Verehrung lassen sich seit dem 8. Jahrhundert Zeugnisse finden.
Im 5. Jahrhundert war der 7. Januar dem Valentin, Bischof in Rätien, zugedacht.
Vielleicht ist ja das Fest für die römische Göttin Juno der Ursprung des Valentinstages? Sie war die Schützerin von Ehe und Familie. Sie soll als Ratgeberin der Frauen durch ein Liebesorakel für die richtige Partnerwahl gesorgt haben. Ihr zu Ehren wurden am 14. Februar Blumenopfer dargebracht.
Die Kirche feierte seit Anfang des 5. Jahrhunderts am 14. Februar das Fest zur Darstellung des Herrn (Maria Lichtmess). Laut mosaischem Gesetz musste ein Neugeborener nach vierzig Tagen in den Tempel gebracht werden. Da Weihnachten damals am 6. Februar gefeiert wurde, fiel der 40. Tag nach der Geburt auf den 14. Februar. Der Gedenktag wurde von Papst Gelasius I. im Jahr 469 für die ganze Kirche eingeführt, 1969 allerdings aus dem römischen Generalkalender gestrichen.
Im Mittelalter galt dieser Tag auch als Unglückstag. So sollten Reiche und schlechte Menschen an diesem Tag sterben, falls des donnerte.
Im Spätmittelalter wurde der Tag als Lostag begannen (Lostage = Tage die über die Wetterverhältnisse der folgenden Wochen und Monate Auskunft geben sollten). Den Tag nannte man auch "Vielliebchentag". Der Überlieferung nach würde der erste ledige Mann, bzw. ledige Frau, der man an diesem Tage begegnete der spätere Ehepartner werden.
Bei Tanzveranstaltungen wurden die Tanzpartner per Los ermittelt oder ein Mann und eine Frau wurden als "Valentin" und "Valentina" per Los für einen Tag lang verkuppelt. Manche dieser Paare sollen ein Leben lang zusammen sehr glücklich gewesen sein.
Als Brauch gilt ebenso, gemeinsam eine Zwillingsfrucht, eine süße Mandel oder ähnliches zu verspeisen.
Der Valentinstag ist in Europa, den USA, Brasilien, Japan, Südkorea, Taiwan, Süd-Afrika und in China bekannt.
In Saudi Arabien steht der Valentinstag auf der Verbotsliste des Islamischen Rechts.
Verbringen wir diesen Tag mit großen und kleinen Herzen, mit Blumensträußen und dem besten Geschenk, das man geben kann, einem Tag zusammen mit der Liebe.
Quellen:
www.Wikipedia
brauchwiki.de/Valentinstag, Focus-Wissen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen