Freitag, 5. Februar 2016

5. Februar 2016 Eine Taxifahrt durch Yangon und ein Autogramm von Mario Götze

Im Urlaub begegnen mir oft nette, interessante Menschen. Eine dieser besonderen Begegnungen war in Yangon in Myanmar.

Yangon, den 17.11. 2015.
Heute Morgen war ein wenig Wind draußen und es ist nicht mehr ganz so heiß wie in den letzten Tagen. Die Kühle des Morgens hielt sich allerdings nicht lange, dann wurde es den Tag über doch noch heiß, so heiß, wie wir das Klima in dieser Stadt kannten. Wir liefen durch die Straßen von China-Town, orientierten uns bei unserem Spaziergang an den Straßennummern. Eine einfache Sache. Als absolut sicherer Reiseführer dienten uns die Hefte "Myanmore" mit seinen darin ausführlich beschriebenen Straßen, alles auf dem iPad gespeichert versteht sich. Die alten, bröckelnden Stuckfassaden, die hölzernen Fensterläden, ein chinesischer Tempel, die Synagoge, wir waren in einer anderen Welt angekommen.

Quelle:
Bob Percival:.myanmore.com
Link:
myanmore

Yangon, China Town, 25. Straße, burmesische Stuckfassade
Foto: eki
Eine kleine Eisdiele gibt es, zu erreichen über eine breite Holzbohle, die den vor kurzem ausgehobenen schmalen Graben überbrückt. Aber ich will kein Eis, nicht hier, nicht jetzt. Das traue ich mich doch nicht zu essen, will keinen verdorbenen Magen riskieren. Vorbei an der Synagoge, biegen wir um die Ecke, schlendern die nächste Straße entlang und finden uns auf der Maha Bandoola Rd. wieder. Ein Hotel, eine steile Treppe in den 1. Stock hinauf und schon sitzen wir auf einer kleinen Terrasse vor einer Tasse Kaffee. Eine grüne Oase im lauten Yangon. Ich strecke meine müden Füße aus, lehne mich zurück. Mein Blick fällt auf die großen grünen Blätter der Bäume, geht hinunter auf das quirlige Leben in dieser Stadt. Der Verkehrslärm dringt bis hier zu uns hoch, das Hupen der Autos und Busse. Die Schaffner, in der offenen Tür stehend, rufen die Richtung aus, in der ihr Bus fährt, wie eine schnelle Litanei, der zu folgen mir nicht möglich ist.

Wieder unten auf der Straße angekommen, klingeln die Rikscha Fahrer hinter mir her und schon von weitem höre ich das Klappern der Zuckerrohrpresse. An jeder Ecke gibt es einen kleinen Stand, an dem Betelnüsse verkauft werden, daneben liegen Obst, Gemüse und Fisch auf Plastikplanen zum Verkauf ausgebreitet auf dem Boden. In den Läden dahinter wird allerlei Ding verkauft, oder sie dienen als Lagerräume für unzählige Kartons, Säcke werden an mir vorbeigeschleppt und immer wieder geben offene Türen den Blick in halbdunkle, steile Treppenaufgänge frei.

Link:
e-book Reiseführer Myanmar


Yangon Downtown, Blick in die Maha Bandoola Rd.
Foto: eki
Es wird Abend und rasch dunkel. Wir lassen uns ins Hotel zurück fahren. Ein Taxi ist hier überall problemlos zu bekommen und die Fahrt kostet nicht viel. Schnell kommen wir mit dem Fahrer ins Gespräch.
"Ihr seid aus Deutschland? Deutschland ist ein gutes Land", sagt er.
Ob wir Fußballfans sind, will er wissen, Deutschland sei doch jetzt Fußballweltmeister. Er dreht sich zu uns nach hinten um, strahlt uns an. Wir stehen so wie so gerade mal wieder im Stau, da bleibt uns Zeit für ein ausführliches Fußballgespräch. Er schwärmt sehr für Deutschlands Fußballstars, besonders für einen. Er nennt einen Namen, den wir leider nicht verstehen. Wen meint er wohl? Geduldig wiederholt er den Namen seines großen Idols. Die Aussprache fällt ihm schwer. Ein zweisilbiger Name. Wir versuchen zu raten.
"Müller?" Nein, wir liegen falsch.
"Götze?" "Ja, ja, der ist der Beste!"
Ich frage ihn, ob er ein Autogramm von Mario Götze haben möchte. Ich kann ihm eines besorgen und es ihm nach Myanmar schicken, biete ich ihm an. Für mich ist das kein Problem. Ich lebe im Land des amtierenden Fußballweltmeisters, da wird es mir doch möglich sein, ihm diese Freude zu machen. Er schreibt mir schnell seine Adresse und facebook-Eintrag auf einen Zettel, den ich für Zufälle, solche und andere Gelegenheiten aller Art, immer in meiner Tasche dabei habe.

Wieder zu Hause entdecke ich den Adressenzettel bald in meinem Reisetagebuch wieder. Das Stückchen Papier hatte ich von einem Block abgerissen auf dem unten in der Ecke "mein-schlüssel-zur-welt.de" aufgedruckt ist. Wie passend!
Ich hatte es ihm versprochen, aber wie komme ich eigentlich an ein Autogramm vom Idol des Mr. Tun Tun Win aus Yangon?

Link:
Mario Götze

Unter "Autogramm" finde ich die Adresse, an die ich meinen Brief mit frankiertem Rückumschlag schicken kann: Companion-M GmbH, Balanstraße 73, Gbd.24, 81541 München.

Einmal pro Monat werden von dort handsignierte Autogrammkarten verschickt. Das ist es, was ich brauche. Meinen Brief werfe ich gleich am nächsten Tag in den Postkasten und nun von an heißt es warten. Und dann ist es so weit. Natürlich habe ich meinen Briefumschlag heute sofort wieder erkannt, als ich ihn aus unserem Briefkasten holte.


Morgen werde ich das Foto weiter schicken.

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