Die vielen schönen Lackarbeiten, die ich mir aus Bagan in Myanmar mitgebracht habe, stehen immer noch auf meinem Tisch. Die kleinen Döschen, von denen keine der anderen gleicht, sind Geschenke für meine Freundinnen. Das wird ein ganz besonderer Nachmittag werden, der, an dem ich diese Schätze auspacken und verschenken werde. Mein kleines, schwarz-buntes Lacktablett habe ich immer noch. Das ist ein Souvenir von meiner Reise im Jahr 1982 nach Myanmar.
In Bagan fertigt wohl jede Familie Lackarbeiten. Überall in den Geschäften und Fabriken ist deren Herstellung an zu schauen.
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Lacquerware
Foto: eki |
Das Bagan House in Neu-Bagan hat mit Abstand die größte Auswahl an unterschiedlichen Lackarbeiten, allerdings sind die schönen Dinge dort sehr, sehr teuer.
Im Lacquerware Museum & Institut in Alt-Bagan, nahe dem Tharabar Tor, kann man für 5 US-Dollar Eintritt dieses Kunsthandwerk in aller Ausführlichkeit betrachten. Außer vielen Informationen zur Lackherstellung, die sehr anschaulich in einem großen Raum erklärt wird, kann man im Ausstellungsraum des Museums antike Lacksachen, teilweise in Vitrinen, bestaunen. Hier gibt es u.a. Möbel, Truhen, Behälter, Schalen. Auf dem Gelände des Museums befindet sich eine Schule für die Studierenden, sowie ein Verkaufsraum.
Die Auswahl an unterschiedlichen Stücken ist nicht so groß wie im Bagan House, die einzelnen Stücke aber sind alle erstklassig gearbeitet und hier wesentlich preiswerter. Als wir dort waren, wurde gerade eine umfangreiche Lackarbeit für eine Pagode in Yangon angefertigt. Große Lackplatten wurden mit farbigen Ornamenten versehen. Wir konnten den Künstlern bei ihrer Arbeit zuschauen.
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Foto: eki |
Fasziniert hat mich eine Technik, bei der Pferdehaare mit eingearbeitet werden. Dadurch wird die Schale sehr flexibel. Ultraleicht sind die geflochtenen Lackarbeiten so wie so. Eine Schale mit Goldauflage ist es geworden, die, die ich mitgebracht habe.
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Die dünnen schwarzen "Fäden" sind das Pferdehaar
Foto: eki
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Eine ganz besondere Buddha-Statue gibt es in Sale, ca. 40 km südlich von Neu-Bagan. Wir haben einen Tagesausflug im gemieteten Auto mit Fahrer unternommen. In Neu-Bagan gibt es ein Reisebüro, das von Mr. "Oh La La" betrieben wird. Er bietet Touren an, vermietet E-Bikes und hatte für uns ein Auto mit Fahrer.
In Sale gibt es ein archäologisches Museum, das allein schon vom Gebäude her einen Besuch wert ist. Ich fand es lohnender als das archäologische Museum in Alt-Bagan, das auf dem Gelände des ehemaligen Königspalastes erbaut wurde.
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Sale archäologisches Museum
Foto : eki |
In diesem alten Holzhaus in Sale, das einmal ein Kloster beherbergte, sind geschnitzte Holztüren aus dem Kloster, Lacktruhen, Buddha-Statuen und vieles mehr ausgestellt. Eintritt 5000 Kyat.
In der Man Paya in Sale, gibt es eine drei Meter hohe Buddhafigur aus Lack der mit Gold überzogen wurde. Die Statue ist innen hohl. Sie ist aus einem Bambusgeflecht angefertigt, das mit Lack überzogen wurde. Die Figur hat an ihrer Rückseite eine kleine Tür, durch die man in ihr Inneres schauen kann. Man sieht im Halbdunkel dicke Holzbalken, eine Konstruktion, die das Geflecht von Innen stützt. Wenn ich es nicht gewusst hätte, wäre es mir nicht aufgefallen, daß dieser Buddha eine Lackarbeit ist.
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Buddha-Statue aus Lack in der Man Paya in Sale
Foto: eki |
Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem großen Ölfeld mit seinen Förderpumpen vorbei.
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Pumpstation 948 bei Sale
Foto: eki |
Am Tag danach sind wir in aller Frühe, um 5 Uhr, aufgestanden. Es war eine Vollmondnacht, in der ein ganz besonderes Ereignis, das Thadingyut-Fest stattfand. Wir fuhren zur Shwezigon Paya nach Nyaung-U. Dort waren 2000 Mönche aus den umliegenden Klöstern eingeladen worden, jung und alt. Es war der Tag, an dem die Gläubigen ihnen ihre Spenden (Geld, Dinge des täglichen Bedarfs, Lebensmittel) brachten, die unter den anwesendem Mönchen später verteilt wurden. Vor der Pagode war eine kleine Freilichtbühne aufgebaut und als wir ankamen, hatte die Vorführung längst begonnen.
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Theateraufführung an der Shwezigon Paya anlässlich des Thadingyut-Festes
Foto: eki
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Daneben war eine großer, überdachter Markt mit Restaurants entstanden, auf dem man von Kleidung über Essen und Alltagsgegenständen so ziemlich alles kaufen und probieren konnte.
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Markttreiben beim Thadingyut-Fest
Foto: eki |
Bevor es wieder in unser Hotel nach Neu-Bagan zurückging, sahen wir sie am Himmel aufsteigen, Heißluftballons über Bagan.
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Foto: eki |
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