Dienstag, 23. August 2016

23. August 2016 - Eine Büdnerei in Pinnow, im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin

Wir schreiben das Jahr 1845, genauer gesagt den 1. März. Wir befinden uns in dem kleinen Dorf Pampow nahe Schwerin. Pampow ist der Geburtsort meines Urgoßvaters Christian Johann Joachim Friedrich Bollow. Er war wohl das 5. von neuen Kindern.

Im Jahr 1867 lebte er noch in Pampow, im Haushalt seines sieben Jahre älteren Bruders, zusammen mit seiner Mutter, vier seiner Geschwister und seiner Nichte Maria. Sein Beruf war der eines Knechtes und Tagelöhners. Da sein Bruder Johann, der zweitälteste der Geschwister und erst geborener Sohn, in der Volkszählung von 1867 als "Hauswirth im Gehöft Nr. 2" in Pampow eingetragen wurde, ist davon auszugehen, dass mein Urgroßvater zu der Zeit auf dem Gehöft seines Bruders mitarbeitete. Er, der Bruder, war der Erbe eines kleinen Hofes, den ihm sein Vater Hans nach seinem Tod hinterlassen hatte.

Am 4. November 1870 heiratete er meine Urgroßmutter Sophie Maria Dorothea Joost, eine junge Frau aus Sülstorf. Die Trauung fand in der evang.-luth. Kirchengemeinde zu Pampow statt.

Die Geburt meiner Großmutter Elise Sophie Maria fiel auf den 18. Oktober 1882 in Pampow. Meine Großmutter hatte noch sieben Schwestern.
Später zog die Familie nach Pinnow, um dort eine eigene Büdnerei, die Büdnerei Nr 1, zu bewirtschaften.

Alte Büdnerei Nr.1 in Pinnow 1932
Ein Büdner war in Norddeutschland, vor allem in Mecklenburg, Pommern und Brandenburg, ein Besitzer des kleinen ländlichen Anwesens, einer Büdnerei. Dazu gehörten ein eigenes Haus, jedoch wenig Land. Das Wort ist von "Bude" abgeleitet.
Meistens wurden die Büdnereien als Fachwerkhaus erbaut, in dem die Zwischenräume mit einem Lehm-Stroh-Gemisch ausgefüllt wurden. Waren die Besitzer wohlhabend, wurden auch Backsteine verwendet und die Oberfläche verputzt. Das Dach war meistens ein landestypisches Reetdach.
Im Hauptgebäude wohnten Mensch und Tier bis weit ins 18. Jahrhundert. Erst später wurden für die Tiere separate Ställe gebaut. Meistens gab es neben dem Hauptgebäude noch einige Schuppen bzw. die Scheune, die zur Lagerung der Vorräte, des Brennholzes und der Gerätschaften dienten.

Quelle:
wikipedia

Zur Büdnerei meines Urgroßvaters gehörte eine kleine Landwirtschaft. Er besaß Bienen, Gänse, Hühner und ein eigenes Pferd.



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