Dienstag, 7. Juni 2016

6. Juni 2016 - Bildungsurlaub mit Arbeit und Leben e.V. in Berlin

Bildungsurlaub was ist das und wie geht das?

Bildungsurlaub bedeutet bezahlte Freistellung von der Arbeit, um sich in anerkannten Veranstaltungen politisch oder beruflich weiterzubilden.

Bildungsurlaub wird in den Gesetzen der Bundesländer geregelt und damit unterschiedlich. In Bayern und Sachsen gibt es kein solches Gesetzt, in Thüringen ist eines in Vorbereitung und in Baden-Württemberg sollte es seit 2015 in Kraft getreten sein.
Welches Gesetz gilt hängt davon ab, in welchem Bundesland sich der Arbeitsplatz befindet.

Der Antrag auf Bildungsurlaub ist vom Arbeitnehmer beim Arbeitgeber zu stellen.

Links zu weiteren Infos, Hilfen usw:
Infos, rund um den Bildungsurlaub für ganz Deutschland
Länderübersicht pdf
Bildungsurlaub Übersicht

Jede/r kann (z.Bsp.) bei Arbeit und Leben e.V. an einem der Seminare teilnehmen. Mitglied einer Gewerkschaft muss man nicht sein. Der Anspruch auf Bildungsurlaub kann hier oder bei einer anderen anerkannten Bildungseinrichtung in die Tat umgesetzt werden.
Eine Bescheinigung für den Arbeitgeber, über die Teilnahme des Arbeitnehmers, gibt es am Ende des Seminars. Der Bescheid über die Anerkennung von Bildungsveranstaltungen gemäß §11 Berliner Bildungsurlaubsgesetz (BiUrlG) vom 24.10.1990 wird allen Teilnehmern zugeschickt.
Die Kosten für die einzelnen Seminare sind dem Heft zu entnehmen, für Unterkunft und Verpflegung sorgt jede/r selbst. Eine 7-Tage-Karte für die BVG sollte man sich vor Beginn des Seminars kaufen, da es jeden Tag zu einem anderen Ort in Berlin zu fahren ist.

Das Programmheft von Arbeit und Leben Berlin, einer Einrichtung der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, erscheint jährlich mit vielen spannenden, interessanten Angeboten. Diese politische Arbeit macht Arbeit und Leben Berlin seit über 60 Jahren mit großem Erfolg.

Link zu Infos unter:
Arbeit und Leben Berlin
(Bildungsurlaub: Ihr gutes Recht - alles rund ums Thema Bildungsurlaub)
und bei Facebook

Im Mai war es für mich wieder einmal soweit: "Kleider machen Leute" - die Textilindustrie in Geschichte und Gegenwart, sollte mich eine Woche lang beschäftigen.

Eine Frage beantwortete sich gleich am ersten Tag: Was ist Kleidung und was ist Mode?
Kleidung ist alles, was man trägt, um seinen Körper zu bedecken.
Mode ist der individuelle Ausdruck von Kleidung. Sie geht über das bloße Bedecken des nackten Körpers hinaus.
Na, so in etwa jedenfalls!
Da kann sich doch jede/r gleich selbst die Frage beantworten:
"Was bedeutet Mode für mich?"

Was ist eigentlich geblieben von der einstmals florierenden textilverarbeitenden Industrie in Deutschland?
Was ist aus der Textil- und Bekleidungsindustrie der DDR geworden?
Produziert wird heute vorwiegend im Ausland mit den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hier zu Lande, die jeder kennt.
Ein Gespräch mit einem Gewerkschaftsvertreter im Haus der IG-Metall, beleuchtete einen weiteren Aspekt der Textilindustrie im Jahr 2016 im Standort Deutschland.

Aber wie und wo hat es angefangen in Berlin mit den Webereien?
Ein Film zum Thema "Einwanderung in Berlin - Böhmische Textilunternehmen in Rixdorf" stimmten uns auf das Thema ein. Danach war Zeit für ein Gespräch über das Gesehene.
Wir fuhren nach Neukölln ins böhmische Rixdorf. Eine Reise in die Vergangenheit, eine Spurensuche - was erinnert an die böhmische Geschichte vor Ort?
Der preußische König Friedrich Wilhelm I. war bereit im Jahr 1737 böhmischen Webern eine Neue Heimat zu geben und schenkte 18 Familien 9 Doppelhäuser. Ihr Glaube hatte die Protestanten aus ihrer katholischen Heimat vertrieben. Sie brachten ihr Weberhandwerk nach Berlin. Das Denkmal König Friedrich Wilhelm I. steht heute noch dort, wo diese Häuser einst gebaut wurden, im böhmischen Dorf am Richardplatz. Das denkmalgeschützte Haus in der Kirchgasse 5 wurde 1753 erbaut und beherbergt jetzt das "Museum im böhmischen Dorf".
Auf dem Böhmischen Gottesacker wird immer noch bestattet.

Link:
Das Böhmische Rixdorf

Der S-Bahnhof Schöneweide war unser nächstes Ziel. Er hat noch den morbiden Charme der Wendezeit und ist einer der letzten S-Bahnhöfe Berlins, der noch so erhalten ist.
Hier in Oberschöneweide am nördliche Ufer der Spree, im Bezirk Treptow-Köpenick, war ehemals eines der bedeutendsten Fabrikquartiere Deutschlands. Mit den Weberei  fing es an. Die Gründerzeitbauten am Spreeufer zeugen davon. Die AEG baute 1890 dann eine Fabrik für Akkumulatoren. Es entstanden u.a. das Elektrizitätswerk Oberspree und ein Kabelwerk.
Heute ist in einem der Gebäude die Hochschule für Technik und Wirtschaft zu finden. Man kann am Ufer der Spree im Strandkorb eines Cafes der Hochschule Platz nehmen und die Ruhe am Ufer genießen, oder das eben gehörte im Gespräch mit anderen Seminarteilnehmern vertiefen. Ein gelungener Ausklang des Tages. Die letzten Sonnenstrahlen über der Stadt und ein einsamer Graureiher, der vorüberzieht.
Man darf gespannt sein, wie sich der Bezirk in den nächsten Jahren weiterentwickelt.

Der nächste Tag begann mit "300 Jahren Modegeschichte" und einer Führung durch die Dauerausstellung im Kunstgewerbemuseum am Kulturforum.
Von dort ging es zum Hausvoigteiplatz zu einer Führung mit Informationsgespräch. "Berliner Chic" und das Konfektionsviertel rund um den Hausvoigteiplatz.
Der Name des Platzes geht auf das 1750 errichtete Gefängnis der städtischen Gerichts- und Polizeibehörde zurück. Im gleichen Gebäude hatte der Hofrichter seine Wohnung. Bis 1881 gab es die Hausvoigtei.
Seit 1836 wurde am und um den Hausvoigteiplatz Kleidung gefertigt und verkauft. Die Brüder David, Moritz und Valentin Mannheimer, Juden aus Berlin, gründeten an dieser Stelle das textilverarbeitende Unternehmen "Gebrüder Mannheimer". David Leib Levin, Gebrüder Lewy, Hermann Gerson u.a. folgten schnell ihrem Beispiel.
1892 wurde das "Haus am Bullenwinkel", am Hausvoigteiplatz 3-4 gebaut. Ein Lager- und Warenhaus. Im Mittelalter war dies ein Platz zum Auftrieb von Vieh "Bullen" gewesen.

"Haus am Bullenwinkel", Hausvoigteiplatz 3-4
Foto: eki
Teil des schmiedeeisernen Eingangstores
Foto: eki
Ab April 1933 begannen die Nazis damit, die jüdischen Geschäftsleute zum Aufgeben ihrer Läden zu bewegen. Etwa 4000 Juden wurden deportiert und ermordet.
1992 gründete sich eine Gruppe, die sich für ein Denkmal einsetzte, das an die Verfolgung und Vertreibung jüdischer Berliner vom Hausvoigteiplatz erinnert. Seit 2002 ist es für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Denkmal besteht aus zwei Teilen. Einer Anordnung Dreier verspiegelter Flächen, die an Ankleidespiegel erinnern. Sie bilden ein begehbares Dreieck. Im Inneren des Dreiecks sind am Boden Metalltafeln mit Informationen angebracht. Der zweite Teil des Denkmals befindet sich auf der Treppe des östlichen Ausgangs des U-Bahnhofes in unmittelbarer Nähe des Dreiecks. Hier sind viele Namen jüdischer Unternehmen aufgelistet, die sich auf die letzten Einträgen im Berliner Adressbuch beziehen.

Wie aber steht es mit der Modestadt Berlin im Jahr 2016?
Wie entwickelt man sein eigenes Label?
Ein Informationsgespräch in Weißensee Kunsthochschule Berlin über aktuelle Projekte, Studentenaustausch bis nach Bangladesh, zeigte uns das junge Berlin, Ideengeber für die Zukunft.

Weißensee Kunsthochschule Berlin
Foto: eki
Ein Besuch im Modedesigner Atelier von Ellen Eisermann - "Made in Germany" - "dem eigenen Stil treu bleiben". Ein Informationsgespräch mit der Designerin und einer Diskussion vor Ort, zeigten uns nicht nur ihre neue Kollektion, sondern gab uns auch einen kleinen Einblick in die Arbeit einer bekannten Berliner Modemacherin

Link zur Modemacherin:
Ellen Eisermann

Mode und Jugendkultur, eine Diskussionsrunde über den Stellenwert von Mode für Jugendliche - Identität oder Abgrenzung?
Berliner Modemessen ein weiteres Thema des Seminar.

Umweltverschmutzung und menschenverachtende Arbeitsbedingungen, Filmvorführung "The True Coast", waren nach einer Zwischenauswertung Themen der nächsten Seminartage. Beeindruckend hier ein weiterer Film zu dieser Problematik, der Film "China blue".
Wer stellt unsere Kleidung her?
Wer trägt die Kosten für Discountkleidung zum kleinen Preis?
Bio-Mode - fair und sauber?

Links zu hilfreichen Siegel (aus dem Seminar mitgebracht):
Grüne Mode
Greenpeace
Publikationen.pdf

Was geschieht mit unserer Kleidung, die wir in Kleidercontainern spenden, eine "Altkleiderlüge"?
Second Hand "Mitumba" auf afrikanischen Märkten (Dokumentarfilm). Gezeigt wird die vier Monate dauernde Reise eines Second Hand Fußballshirts von Hamburg bis in ein Dorf in Tansania.

Upcycling fashion - was steckt dahinter?
Aus Alt mach Neu, eine alte Idee in neuen Kleidern.

Onlineshops und Websites: 
Second Hand, tauschen und leihen

Aus dem Seminar "Kleider machen Leute" habe ich viele Ideen und Anregungen mitgenommen.
Ein Rückblick in meine eigene Geschichte zeigt mir ein Konzept, das aufging. Meine Mutter hat uns Kindern unsere Garderobe immer so geändert, das wir sie viele Jahre tragen konnten. Sie hat Röcke, Kleider und Hosen, erweitert, verlängert und/oder so verändert, dass sie wieder "wie neu" waren.
Nicht nur bewussteres Einkaufen meiner Kleidung, nein auch Ideen einige meiner Kleidungsstücke so zu ändern, dass ich sie wieder tragbar finde geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Vielleicht veranstalte ich ja eine Tauschparty mit den Freundinnen. Da kann jede das mitbringen, was sie nicht mehr tragen will. Angefangen von Kleidung über Modeschmuck bis hin zu Gürteln und Taschen. Das wird bestimmt ein Riesenspaß und einen leckeren Kuchen backe ich natürlich auch. Das alles sind nur einige meiner "Ergebnisse" vom Seminar.

Weitere Links zum Thema Bildungsurlaub unter:
Bildungsurlaub
Weitere Infos zum Thema
Der Spiegel
IG Metall Seminare


Freitag, 20. Mai 2016

20. Mai 2016 Hochzeitstag

Im Leben gibt viele besondere Tage. Einer davon ist sicher der Hochzeitstag, der Tag des Kennenlernens oder der Tag, an dem Mann und Frau oder Mann und Mann oder Frau und Frau beschlossen, zusammen zu bleiben - der Hochzeitstag eben.

Der Hochzeitstag sollte in jedem Jahr ein besonderer Tag sein und bleiben.
Dieser Tag hat in jedem Jahr einen besonderen Namen, nach einem Jahr feiern wir die Papierhochzeit, im dritten Jahr die lederne Hochzeit, im sechsten Jahr die Zuckerhochzeit und im Jahr 12 1/2 die Petersilienhochzeit.

Link:

Da drängt sich der Gedanke nach dem jährlichen Hochzeitsgeschenk auf.
Ein Kinobesuch zu zweit im Open-Air-Kino?
Ein Obstbaum für den Garten?
Im Jahr drei eine lederne Geldbörse/eine Tasche?
Im sechsten Jahr eine süße Torte?

Wenn das Wetter es erlaubt (z. Bsp. im Mai) ein Picknick am Lieblingsplatz ganz klassisch mit roten Rosen, Champagner und Erdbeeren.
Eine Fahrt an den Ort des ersten Kennenlernes.
Eine Übernachtung im Schlosshotel.

Wie wäre es mit etwas Selbstgemachtem?
Gebacken, gekocht, - einen besonderen "Herz"- Kuchen, ein leckeres Essen.

Vielleicht lieber etwas Nicht Materielles.
Wie wäre es mit einem Geschenk ganz ohne Geld?
Ein Spaziergang im nahe gelegenen Park, am Ufer eines Sees oder Flusses, hinauf auf die Anhöhe, dorthin wo man den besten Blick hat.
Ein wenig Zeit verschenken. Den Tag selbst zu einem Geschenk machen.

Dienstag, 10. Mai 2016

10. Mai 2016 - Die Grie Soß ist los!

9. Grüne Soße Festival in Frankfurt am Main - vom 7.-14. Mai 2016

Grüne Soße -  ein traditionelles Frankfurter Gericht, welches schon Johann Wolfgang von Goethe - der Überlieferung nach - mochte.
Was geht da ab? 49 hessische Gastronomen stellen hier an sieben Tagen ihr ganzes Kräuter-Können unter Beweis. Jeder mit seiner eigenen Grie Soß. Auf dem Festival treten Künstler aus Comedy, Kabarett und Musik auf.

Link dazu unter:
Grüne Soße Festival 2016

Die sieben Kräuter erst machen diese Soße zu dem, was sie ist, das "einzig wahre Kultgericht Mainhattans".

Schnittlauch - Wissenschaftlicher Name: Allium schoenoprasum. Schnittlauch, auch Graslauch, Binsenlauch, Brislauch, Grusenich, Jakobszwiebel oder Schnittling genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch. Sie ist in den Hochgebirgen der Nordhalbkugel weitverbreitet.
Kresse - Wissenschaftlicher Name: Lepidium sativum. Gartenkresse ist eine Kulturpflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Es wird vermutet, dass die Gartenkresse aus West- oder Zentralasien stammt; dort kommt sie auch heute noch wild vor.
Pimpinelle - Wissenschaftlicher Name: Sanguisorba minor. Der Kleine Wiesenknopf – auch Pimpinelle oder Pimpernell – ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse. 
Borretsch - Wissenschaftlicher Name: Borago officinalis. Borretsch, vereinzelt auch Boretsch geschrieben oder als Gurkenkraut oder Kukumerkraut bezeichnet, ist eine zur Familie der Raublattgewächse gehörige Pflanze. Sie wird als Gewürz- und Heilpflanze verwendet.
Sauerampfer - Wissenschaftlicher Name: Rumex acetosa. Der Wiesen-Sauerampfer, auch Großer Sauerampfer, Sauerampfer, Sauerlump oder Blacke genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Knöterichgewächse gehört. Er wird als Wildgemüse und Heilpflanze verwendet.
Kerbel - Wissenschaftlicher Name: Anthriscus cerefolium. Der Echte Kerbel ist eine Pflanzenart, die zur Gattung Kerbel in der Familie der Doldenblütler gehört.
Petersilie - Wissenschaftlicher Name: Petroselinum crispum. Die Petersilie, in Österreich und Altbayern auch der Petersil, in der Schweiz Peterli, weitere Namen Peterle, Peterling, Petergrün oder Silk, ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler.

Quelle: Wikipedia

Auf den Frankfurter Roßmarkt kann Jede/r während des Festivals täglich zwischen 11 und 20 Uhr kommen und probieren. Diese Möglichkeit habe ich wahrgenommen und als Nicht-Frankfurterin muss ich sagen, es war ein voller Erfolg. Erst einmal hab ich sehr lecker gegessen. Und dann gab es da ja noch die gute Idee ein oder mehrere Lose zu erwerben, um die Grüne Soße-Spendenaktion mit zu unterstützen.
Ich hab mir zwei Lose gekauft und gleich meinen Sofortgewinn ausgehändigt bekommen: Die erste Grüne-Soße-Tüte meines Lebens!


Eine Tüte Grüne Soße in meiner Küche
Foto. eki
Mit dem zweiten Los gewinne ich vielleicht  noch einen der Hauptpreise, mal abwarten.

Jetzt hieß es, schnell nach Hause und ran an die Kräuter!
Wie bereitet man eine Grüne Soße zu?
Da half mir ein Blick auf die Internetseite des Festivals und schon konnte ich unter verschiedenen Rezeptvorschlägen wählen. Ich entschied mich für die Variante: Ein Festival-Rezept.

Link zu Rezepten:
Rezepte

Mehr zur Grünen Soße

Nun wird's ernst!
Kräuter verlesen und gründlich waschen, abtropfen lassen. Dann legte ich die Kräuter vorsichtig zwischen zwei Geschirrtücher, um sie gut trocken tupfen zu können. Da lag die ganze grüne Pracht vor mir, herrlich. Es duftete in meiner Küche.
In der Zwischenzeit die Eier aufgesetzt, denn die brauchte ich für meine Soße.

Die Kräuter hab ich mir, nach Sorten getrennt, vorgenommen, angefangen mit der Kresse, dem kleinsten Anteil aus der 200gr. Tüte.
Erst einmal alles grob mit einem scharfen Küchenmesser zerkleinert, danach mit meinem Wiegemesser "in Form" gebracht. Als nächstes war die Petersilie dran, dann ging es weiter mit Schnittlauch, Pimpinelle und Kerbel. Zu guter Letzt nahm ich mir die beiden "Großblättrigen" vor; Borretsch und Sauerampfer.

Mit meinem Wiegemesser war das Zerkleinern gar kein Problem. Dieses spezielle Messer mit seiner gebogenen Klinge ist eines meiner erklärten Lieblingsmesser in meiner Küche. Mit einem solchen Küchengerät rückte vor Jahren schon meine Mutter den Kräuter für ihre Essen Zubereitung professionell "zu Leibe".

Wiegemesser sind spezielle Messer zum feinen Zerkleinern ("Wiegen") von Kochzutaten. Sie bestehen aus einer gebogenen Klinge (oder auch zwei parallel miteinander verbundenen) von etwa 15 bis 20 Zentimetern Länge mit senkrecht stehenden Griffen an beiden Enden. Ein Wiegemesser wird beidhändig gehalten, und die Zutaten werden auf einem Brett mit wiegenden Bewegungen zerkleinert. Heute werden Wiegemesser meistens nur noch zum Zerkleinern von Kräutern und ähnlichem verwendet.

Quelle: wikipedia

Die Gewürzgurke genauso zerkleinert wie gerade eben die Kräuter, alles in einer Schüssel, zusammen mit den übrigen Zutaten gut verrührt, stellte ich in den Kühlschrank. Jetzt konnte meine grüne Soße gut durchziehen.

Meine erste selbstgemachte Grie Soß
Foto: eki
Später noch die Eier, abgepellt, erkaltet und grob gehackt dazu, stand die Schüssel nun gut gefüllt mit meiner ersten Grünen Soße fertig auf dem Tisch. Sie sah genauso aus, wie ich es mir wünschte und geschmeckt hat sie uns allen einfach köstlich!

Foto: eki

Freitag, 6. Mai 2016

6. Mai 2016 - Hochzeitsreise nach Masuren

Wir zogen verschiedene Ziele für unsere Hochzeitsreise in Betracht. Vielleicht nach Paris, in die Stadt der Liebe? 
Oder ganz klassisch nach Venedig?

So schnell konnten wir uns nicht einigen, jeder mit seinem Ziel vor Augen. Schließlich kam uns die Idee einen Schekel zu werfen, um die israelische Münze darüber entscheiden zu lassen, wohin die Reise gehen sollte. 
Lilie oder Zahl? 
Immerhin waren Israel und ein Kibbuz damals Land und Ort unseres Kennenlernens. 
Im Kibbuz pflückten wir Oliven, Pampelmusen, arbeiteten auf der Bananenplantage. Einmal saß ich auch in der Fabrik vor einer der großen Maschinen und entfernte Plastikreste von den kleinen gelben Flaschen, die ich später, mit Zitronensaft gefüllt, bei uns in den Regalen einer großen Lebensmittelkette wiedersah.
Wieso also die Entscheidung nach dem Ziel für die Hochzeitsreise nicht durch Werfen das Schekels herbeiführen?
Die Münze zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten und mit Schwung über die Schulter geworfen, die sollte die Frage beantworten. Der Schekel fiel auf den Boden und rollte geschwind unter den großen, schweren Schrank, der unverrückbar an der Wand stand. Dort blieb er, verschwunden, unauffindbar im Dunkel.
Ein neues Ziel musste her. 
Warum nicht etwas ganz anders?
Paris, Venedig, da traf man auf Schritt und Tritt ja doch nur Hochzeitspaare an. Bali, Karibik, Thailand, dort fuhren wir sowieso hin, die Länder kannten wir gut.
In Ostpreußen, da wo mein Großvater 1878 in Seesken geboren war, dort wo meine Urgroßeltern zu Hause gewesen waren, sie, die ich alle nie kennengelernt hatte, das war Masuren. Auf den Spuren meines fünfzig-fünfzig Großvaters, wie ich ihm heimlich nannte, dem unbekannten Teil meiner Familie, das schien mir das passende Ziel für die bevorstehende Hochzeitsreise zu sein. 
Großvater Karl, meine Urgroßeltern Johann und Charlotta, wer waren sie? Ein Fischer soll der Urgroßvater gewesen sein, ein Fischer mit einem eigenen Boot.
Mein Vater, Jahrgang 1900, geboren im damaligen Herzogtum Mecklenburg, der sie alle für tot erklärt hatte, trug zu seinen Lebzeiten nicht viel zur Klärung dieser Familienereignisse bei. 

Eine Hochzeitsreise nach Masuren sollte es werden, da waren wir uns überraschend schnell einig. Eine Reise auf den wenigen gesicherten Spuren von Großvater Karl aus Seesken. Der Honigmond würden uns silbern leuchten und die Vergangenheit sich mit der Gegenwart vereinen.

Wir buchten einen Flug nach Danzig, ein Hotelzimmer für zwei Tage und eine Mietwagen für die Fahrt bis an die russische Grenze und zurück nach Danzig.


Marina Gdańsk  (der Hafen von Danzig)
Foto: eki
Regen, das also war der Empfang für uns in Danzig. Das hatte ich mir anders vorgestellt. 
Eine Hochzeitsreise im Regen? 
Niemals! Eine neu aufgebaute Stadt im Sonnenlicht wollte ich erleben. Was hier leuchtete waren die farbenfrohen Regenschirme der Touristen. Unser erster Tag endete bei Pierogi und Wein unter kunstvoll präparierten Wildschweinköpfen. Wir schauten auf die Regentropfen, die unaufhörlich vom Vordach auf die nassen Tische und Bänke draußen auf der Veranda fielen.
Am nächsten Tag brachen wir auf, Richtung Osten und der Wind fegte die letzten Wolken aus dem Blau des Himmels.


Mazury (Masuren)
Foto.eki
Sanfte Hügel wechselten sich ab mit Feldern, auf denen das Korn hoch stand. Feuchte Wiesen, dicht bevölkert von Weißstörchen rechts und links der Straßen. 


Bocian biały na Mazury (Weißstörche in Masuren)
Foto: eki



Bocian biały  (Weißstorch)
Foto:eki
Tagsüber wurde es jetzt heiß, der Himmel so blassblau wie ausgebleichte Jeans, nur hier und da unterbrochen von Wolken, kugelig weiß. Gegen Abend nahte das Wetter. Es kündigte sich an mit dicht gedrängten Wolkenmassen, die sich schnell über das blasse Blau schoben. Eben noch schien die Sonne, jetzt grolle in der Ferne leise der Donner hinter wässrig verblassendem Sonnenlicht. Jeden Abend Regen, der die Luft kühlte. Am Morgen war der Himmel wieder klar mit der gleichen hellen Unendlichkeit wie am Tag zuvor.


Auf dem Weg nach Węgorzewo (Angerburg)
Foto.eki
Die vielen kleinen und größeren Seen vereinten sich zur masurischen Seenplatte. Wegorzewo (Angerburg), die Hälfte der Strecke bis Seesken hatten wir erreicht.
Am Abend wurde es schwierig ein Hotel zu finden. Eine Hotelroute gab es nicht, polnisch sprechen wir beide nicht. Schließlich, ein etwas schief hängendes Schild "Receptia". Es brauchte eine ganze Weile und die hartnäckigen Bemühungen eines hilfreichen Hotelgastes, bis wir hier ein Zimmer bekamen. Ein sozialistischer Honigmond leuchtete über einem Zimmer mit zwei Etagenbetten und einer kleinen Ablagefläche für die Koffer. Das konnte ja lustig werden. Die kleine Marina entschädigte uns für die spartanische Unterkunft. Auf gemütlichen Holzbänken unter einem schützenden Vordach genossen wir den Blick über den Yachthafen. Ein herrlicher Blick über Segelboote, die schon fest vertäut hier lagen und über die der Nachzügler, die nach und nach im Hafen anlegten. Da war das Geräusch der Taue, wenn sie gegen den Rumpf der Schiffe schlugen, der hell metallische klingende Schlag, der von den Seilen der Fahnenmasten am Ufer bis zu uns herüber klang. Wir hielten uns fest an den Händen, als die Sonne rotgolden hinter einem dunklen Streifen am Horizont im See versank.


Marina Węgorzewo  (Yachthafen von Angerburg)
Foto:eki
Weiter, immer weiter Richtung Osten führte die Straße, Sessken unser Ziel. 
Wir fuhren unter den Blätterdächern der alten Alleen entlang. Im Abendlicht erstrahlten sie wie verzaubert, als hielten sie das Licht der Sonne in ihrem Grün noch ein wenig fest, bevor die Nacht kam. 


Mazury (Alte Allee in Masuren)
Foto: eki
Diese kleinwellige Landschaft blieb für einige Tage unser Zuhause. Immer wieder Wälder, kleine Seen, viel Landwirtschaft und wir, mit dem Glück unserer Hochzeitsreise im Gepäck. 


Krajobraz na Mazury (Landschaft in Masuren)
Foto: eki
Dann waren wir fast da, angekommen in Goldap, der Kreisstadt, an der östlichen Grenze Europas. Von hier aus wären es nur noch 60 km bis nach Kaliningrad.


Wieża Ciśnień w Gołdapi (der Wasserturm von Goldap)
Foto: eki


Przejście graniczne w Gołdapi w Polsce
(EU-Außengrenze; Grenzübergang bei Goldap in Polen)
Foto: eki
Südlich von Goldap führte uns der Weg nach Seesken, einem kleinem Ort, ein paar Gehöfte, nicht einmal ein Rathaus. 


Szeszki (Seesken)
Foto: eki 
Wir suchten den Friedhof, auf dem meine Urgroßeltern begraben liegen müssen. 
Was würden wir finden, von dem einstigen Friedhof?
Was an die Urgroßeltern, verstorben vor 1900, noch erinnern?
Eine alte Landkarte, angefertigt vor 1930, sollte uns leiten. Der Seesker Berg, ein Skigebiet, war leicht zu erkennen. 


Szeska Gora (Hinweisschild zum Seesker Berg)
Foto: eki
Im Ort selbst, am Fuße des Seesker Berges, endete die Fahrt. Wir wussten nicht mehr weiter, konnten das Gesuchte nicht finden. Wir fuhren einfach auf einen der kleinen Bauernhöfe und hatten Glück. Jemand der englisch sprach war für uns da und er und seine Familie begleiteten uns. Mit ihrer Hilfe war der Weg einfach zu finden.


Cmentarz Szeszki  (Reste des Friedhofs von Seesken)
Foto: eki
War der Ur-Großvater diesen Weg gegangen?
Lagen hier seine Eltern begraben?
Die Kirche lies sich nicht mehr finden. Ihre Trümmer lagen oben am Wald, begraben unter Bäumen, die seit fast siebzig Jahren hier wuchsen.
Hier also hatten sie gelebt, der Großvater, seine Eltern, die Vorfahren meiner Familie. Als Tagelöhner auf den Höfen hatten sie gearbeitet. 
Einen See, Fischer, das alles konnten wir nicht finden. Vielleicht war das nur eine Geschichte unter vielen.


Na Mazury (in Masuren)
Foto: eki
Wir beide waren auf einer Reise in die Vergangenheit unterwegs gewesen. Und gleichzeitig auf dem Weg in eine neue gemeinsame Zukunft. 

Samstag, 30. April 2016

1. Mai 2016 - Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt, der Radklassiker

Heute ist es wieder soweit. Der Radrennklassiker in Frankfurt geht zum 55. mal auf die 206,8 km lange Strecke.

Das Rennen "Rund um den Henninger Turm" wurde von der Henninger-Brauerei und der Förderung des Radsport ausgerichtet und findet seit 1962 jährlich am 1. Mai statt.
Am 1. Mai 2008 wurde das Rennen letztmals von der Radeberger Gruppe als Hauptsponsor unterstützt.
2009 fand das Rennen unter dem Namen "Eschborn-Frankfurt City Loop" statt.
Im Dezember 2009 wurde das Rennen erneut umbenannt in "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt"
2015 wurde es aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt.

Rekordsieger des Tagesrennen ist Erik Zabel mit drei Erfolgen 1999, 2002 und 2005. Er kam 2003 auf den 2. Platz.
John Degenkolb siegte 2011 und belegte 2014 hinter dem Sieger Alexander Kristoff den 2. Platz.

Quelle: wikipedia

Um 12:00 Uhr wird zum 55. Mal in Eschborn das traditionelle Radrennen starten. Das Ziel ist in Frankfurt Alte Oper. Der Zieleinlauf der Elite wird gegen 17:02 Uhr erwartet. Hier sind noch 3 Runden auf dem 3 km langen Schlusskurs zu fahren.

Zeit: 7:15 Uhr
Wetter: Sonne, blauer Himmel, kleine Wolken, etwas Dunst
Temperatur: zur Zeit 15°C

Das verspricht ein guter Tag zu werden.

Die Fahrer werden gegen 12.36 Uhr in Frankfurt-Riedberg , um 12:53 Uhr in Bad Homburg erwartet, am Ruppertsberg um 13:53 Uhr, in Eppstein um 14:04 Uhr und gegen 16:30 Uhr zurück wieder in Eschborn. Danach geht es nach Frankfurt zum Ziel an der Alten Oper.

Die Teams kommen nicht nur aus Deutschland. Am Start sind Teams aus Frankreich, Italien, Belgien, Polen, Rusland, Luxemburg und den Niederlanden.

Mit der Startnummer 1 wird der Favorit des Rennens Alexander Kristoff an den Start gehen.
John Degenkolb trägt die Nr.11 und Toni Martin die Nr. 21.

Quelle:
Eine Anzeigen Sonderveröffentlichung der RheinMainMedia vom 29. April 2016

Zeit: 8:23 Uhr
Wetter: blauer Himmel, Sonne, keine Wolken
Temperatur: Zur Zeit 18°C

Wir dürfen uns auf ein spannendes Rennen freuen.

Fotogalerie aus Eppstein:

Die Strecke des Radrennens führt auch durch die Burgstadt Eppstein,
bei strahlend blauem Himmel und frühlingshaften Temperaturen.
Foto: eki

     Gleich kommt das Feld der Fahrer
Foto: eki


Fahrer der Teams von: Stölting Service Group (SSG); Giant-Alpecin (TGA); Sprandi Polkowice (CCC ); Crelan-Vastgoedservice Continental Team (CRV) u.a.
Foto: eki


Fahrer des Teams Katusha (KAT)
Foto:eki

Fahrer der Teams Sprandi Polkowice (CCC); Stölting Service Group (SSG); Kuota-Lotto (TKG)
Foto: eki

Fahrer der Teams Ag2R La Mondiale (ALM); Stölting Service Group (SSG); Rad-net Rose (RNR); Bora-Argon 18 (BOA) und  Kuota-Lotto (TKG) u.a.
Foto: eki


Bewegte Bilder
Foto: eki

Fahrer der Teams von  Sprandi Polkowice (CCC); Topsport Vlaanderen-Baloise (TSV); Ag2R La Mondiale (ALM); u.a.
Foto: eki



Aus dem Team Sprandi Polkowice (CCC), die Fahrer mit der Nr. 85 Bartlomiej Matysiak, und Nr. 87 Maciej Paterski.
Aus dem Team Ag2R La Mondiale (ALM) Nr. 35 Samuel  Dumoulin.
Aus dem Team Topsport Vlaanderen-Baloise (TSV) Nr. 77 Pieter Vanspeybrouck.

Foto: eki

Foto: eki

Der Sieger steht fest: Der Norweger  Alexander Kristoff aus dem Team Katusha (KAT) gewinnt zum 2. mal das Radrennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt".

Herzlichen Glückwunsch

Samstag, 23. April 2016

23. April 2016 - Nacht der Museen in Frankfurt und Offenbach

In einem jeden Jahr gibt es in Deutschland einen oder mehrere Tage (oder Nächte) in denen sich auf wundersame Weise Türen öffnen, die sonst fest verschlossen sind. Unter der Ankündigung:

Tag der offenen Tür
Tag des offenen Denkmals
Tag des offenen Hofes
Entdeckertag
Tag(e) des Industriekultur
Lange Nacht der Wissenschaften
Lange Nacht der Technik
Lange Nacht der Theater
Lange Nacht der Weine
(Lange) Nacht der Museen
und vieles andere mehr,

können sich Besucher an unbekannte, geheimnisvolle Orte begeben. Man kann sich nie gesehene Dinge vor Augen führen lassen. Man kann eintauchen in vergangene Zeiten oder sich zu neuen Ufern aufmachen, hören, was andere zu sagen haben. Vielleicht auch schmecken, was fremd und exotisch auf der Zunge zergeht? Neue Welten erschnuppern? Sich einfach einmal wie ein Kind verzaubern lassen.

In Frankfurt, in Höchst und Offenbach ist es heute Nacht wieder soweit: Die Nacht der Museen erwartet mich. Eine Eintrittskarte habe ich schon. Mit meiner Museumsufercard habe ich nicht nur für 1 Jahr eine Eintrittskarte für (fast) alle Museen in Frankfurt erworben, nein, auch in dieser Nacht öffnen sich für mich damit automatisch die Türen. Museen, Galerien, Shuttle-Busse, -Schiff und eine Historische Straßenbahn warten darauf, dass ich einsteige, um mich ans gewünschte Ziel einer der 40 teilnehmenden Kulturstätten zu bringen.

Link:
Nacht der Museen Frankfurt

Die Shuttle fahren von 19 - 2 Uhr, die U- und Straßenbahnen in der Stadt bis etwa 2.30 Uhr.

Link:
Rhein-Main-Verkehrsverbund


Was werde ich mir ansehen? Auf alle Fälle möchte ich dem Ledermuseum in Offenbach einen Besuch abstatten und "eine Reise um die Welt. 6000 Jahre Ledergeschichte" erleben. Dann ein bisschen bei Jazz und Swing mit Jochen Kessler und Doro Ignatz verweilen.
Danach ist es sicher an der Zeit zurück nach Frankfurt zu fahren, um in die Historische Straßenbahn, für eine Fahrt durch das nächtliche Frankfurt, ein zu steigen. Vielleicht mache ich am Zoo einen Stopp beim "Tropengewitter bei den Krokodilen (Exotarium)" und lasse mich anschließend mit der gelben Linie 1 ins Museum Angewandte Kunst bringen auf der Suche nach dem Glück, "The Happy Show" von Stefan Sagmeister.
Oder doch lieber in die Schirn, um mich von der Ausstellung ICH inspirieren zu lassen?

Ich lasse mich überraschen von vielen geöffneten Türen und Toren, von einer Nacht mit Musik, interessanten Führungen, Gesprächen und "Spezial"-itäten.

Da ist noch die Sache mit dem Aprilwetter, das bekanntlich ja macht, was es will. Nun ja, ich bin darauf vorbereitet!



Donnerstag, 14. April 2016

14. April 2016 - Das Bild des Tages

Eine Möglichkeit eine ganz bestimmte Situation festzuhalten ist "das Bild des Tages". Eine Momentaufnahme, die die Ereignisse eines einzigen Tages in nur einem Bild wiedergeben soll. Ein Spiel, das wir gerne im Urlaub spielen. Von einem dieser Urlaube haben wir uns sogar ein kleines Album, angefüllt mit diesen sonderbaren Fotos, machen lassen.
Die Aufgabe besteht darin im Laufe des Tages heraus zu filtern, welche Begebenheit es sein könnte, die das Wesen dieses eines Tages ausmacht.
Was unternehmen wir heute, das es wert sein wird, so festgehalten zu werden?
Was wird diesen Tag so besonders machen?
Wann ist es an der Zeit, das Bild aufzunehmen?
Die Schwierigkeit ist dabei zu entscheiden, wann der Zeitpunkt gekommen ist, auf den Auslöser zu drücken.
Gleich am Morgen?
Auf gar keinen Fall soll der Tag sich dem Ende zu neigen und die Situation ist vielleicht verpasst.
Wir verbleiben so, das wir abwechselnd an der Reihe sind. Heute ich, Morgen du. Also los!

Auf dem Bild müssen wir beide zu sehen sein, der Selbstauslöser meiner Camera kommt zum Einsatz. Klick!
Aber halt, bitte nur ein einziges Foto. Egal wie es geworden ist, wir nehmen es.
Ob wir gerade lustig aussehen?
Wer hat denn da wieder die Augen im grellen Sonnenlicht geschlossen?
Egal, so war der Moment, so wird er bleiben.
Ein überbelichtetes Foto?
Ja, auch gut.
Deine Camera steht schräg auf dem Felsen zum Meer und von uns beiden sind hauptsächlich die Füße auf dem Bild zu sehen. Und Strand, viel Strand. Ein Tag am Meer ist ein Tag mit viel, viel Strand.
Was ist denn falsch an dem Foto?
So war es doch, an diesem wunderbaren Tag an Meer mit seinen Wellen, dem warmen Sand unter den Füßen und dem unendlichen Rauschen der Wellen. Das Wasser war so klar und durchsichtig wie blank poliertes Glas. Das Meer schimmerte blau-grün in der Ferne, dort hinten wo die Wellen sich brachen.
Weißt du noch?
Wir blieben bis es Abend wurde. Dann gingen wir zurück über die langgestreckte Halbinsel und da begegneten uns die Affen. Brillenlanguren waren es. Wir hörten sie schon von weitem laut schreien. Immer werde ich jetzt ihre unverwechselbaren Rufe erkennen, wenn ich sie hören werde. Mit ihren langen Armen schwangen sie sich mühelos von Ast zu Ast. Unerschrocken und sehr freundlich begegneten sie uns. Wir blieben sehen und sahen ihnen zu. Sie waren ganz nah, ich konnte ihre Gesichter sehen. Ein Muttertier mit ihrem Jungen war dabei, ein goldenes Kind, so hell glänzend war sein Fell. Nie zuvor und nie wieder habe ich ein so besonderes kleines Äffchen gesehen.

Langurenweibchen mit Kind
Foto: u-huber
Südliche Brillenlanguren sind wie alle Haubenlanguren schlanke Primaten mit langem Schwanz. Die Kopfrumpflänge beträgt 42 bis 61 Zentimeter und die Schwanzlänge 50 bis 85 Zentimeter. Männchen werden mit durchschnittlich 7,4 Kilogramm etwas schwerer als Weibchen mit 6,5 Kilogramm. Die Fellfärbung ist variabel, der Rücken kann bräunlich, grau oder schwarz gefärbt sein, der Bauch, die Hinterbeine und der Schwanz sind meist heller, die Hände und Füße sind dunkelgrau. Das Gesicht ist dunkelgrau, rund um die Augen befinden sich die namensgebenden runden, weißlichen Zeichnungen. Auch der Bereich um das Maul ist heller gefärbt, am Kopf weisen sie den für ihre Gattung typischen Haarschopf auf.
Nach einer rund fünfmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, das wie bei allen Haubenlanguren zunächst orangefarben gefärbt ist.
Quelle: Wikipedia

Am nächsten Tag reisten wir ab. Auf dem Weg in einen anderen Ort, zu einem neuen Abenteuer. Das chinesische Jahr des Affen ging zu Ende, das des Hahns brach an. In dem chinesisch geführten Hotel liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Bild des Tages
Foto: eki
Nicht immer ist der Selbstauslöser die Methode der Wahl. Wir saßen in einem Park auf einer Bank und ich wollte diesen Moment des Tages, diese eine Foto. Eine Frau kam vorbei, doch unser beider englisch reichte nicht aus, um ihr klar zu machen, was ich von ihr wollte. Hatte ich doch nur eine einzige Bitte an Sie. Bitte machen Sie ein Foto von uns, wie wir hier auf dieser Bank sitzen. Schließlich setzte sie sich neben meinen Mann und strahlte mich an. Auch gut. Ich machte ein wunderbares Foto von den beiden. Dann bat ich sie, ob sie jetzt vielleicht .... Sie nickte freundlich lächelnd und wir hatten unser Bild des Tages, unseren unverwechselbaren Augenblick. Ich dankte ihr, ebenfalls lächelnd. Irgendwie hatten wir uns ja doch verstanden, so von Frau zu Frau.